Therapeutische Nachsorge-Wohngruppe Schongau (koedukativ)

Die therapeutische Nachsorge-Wohngruppe in Schongau-West nimmt sechs Jugendliche im Alter von 15 bis 21 Jahren auf, die zum einen erfolgreich die Jugendrehabilitation des Fachbereichs „Menschen mit seelischer Erkrankung“ durchlaufen haben und Jugendliche, die von Kinder- und Jugendpsychiatrien direkt angefragt werden. Andere externe Anfragen sind jedoch ebenfalls möglich.

Das großzügige Einfamilienhaus in Schongau ist von einem Garten umgeben. Der Garten lädt zu sämtlichen Aktivitäten im Freien ein. Das Haus verfügt über ein Wohn- und Esszimmer, eine Küche, eine Speisekammer, Waschküche im Keller, sechs Einzelzimmer sowie zwei Bäder für die jungen Menschen. Damit sich die jungen Menschen im Haus sicher, wohl und zuhause fühlen, dürfen sie die Räumlichkeiten mitgestalten. Die dadurch entstehende „wertschätzende Atmosphäre“ unterstreicht das familiäre Zusammenleben in der Wohngruppe.

Der Gruppe steht ein Kleinbus für Ausflüge und notwendige Fahrten zur Verfügung, den die Jugendlichen auch für unterschiedliche Freizeitaktivitäten nutzen können.

Der alltägliche lebenspraktische Bedarf kann sowohl in Peiting als auch in Schongau und Herzogsägmühle gedeckt werden. Es stehen ein Hallen- und Freibad, Eisporthallen, Kinos, eine Bücherei und diverse Sportvereine zur Verfügung. Außerdem bietet das Freizeit- und Bildungswerk von Herzogsägmühle unterschiedliche Aktivitäten und Veranstaltungen zur Auswahl an. Die Umgebung lädt zu Radtouren und Wanderungen ein. Flüsse, Seen und die nahe liegenden Berge bieten vielfältige Möglichkeiten für erlebnispädagogische Aktivitäten. Es gibt eine Bahnanbindung nach Schongau und Weilheim, mit Anschlüssen nach Augsburg und München. Somit können alle Jugendlichen selbstständig mit dem Zug Heimfahrten antreten.

Die therapeutische Nachsorgegruppe soll den betroffenen Jugendlichen eine möglichst hohe Teilhabe am sozialen und beruflichen Leben ermöglichen und sie im Verlauf der Maßnahme befähigen - soweit möglich - selbstständig die krankheitsbedingten Beeinträchtigungen im Alltag auszugleichen.

Diakonie München und Oberbayern

Therapeutische Nachsorge-Wohngruppe Schongau (koedukativ)

Doris Bauer
T (08861) 21 96 83
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Aufnahmeverfahren

Die Aufnahme in eine therapeutische Wohngruppe erfolgt in der Regel durch eine Anfrage des Jugendamtes. Danach bieten wir ein Aufnahmegespräch zum gegenseitigen Kennenlernen und als Entscheidungshilfe, ob eine Aufnahme in Frage kommt. Auf Wunsch kann ein Probewohnen vereinbart werden. Nach einer Bedenkzeit kann die Eingewöhnungsphase beginnen. Im Anschluss legen wir gemeinsam einen Stufenplan für die kommenden Monate fest.

Zielgruppe

Die Wohngruppe ist ausgerichtet auf Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und 21 Jahren, die eine jugendpsychiatrische Rehabilitation durchlaufen haben.

Damit ist unser Angebot insbesondere passend für Jugendliche mit allgemeinen Entwicklungsverzögerungen (F8) und z.B. folgenden Diagnosen und Problembereichen, die erfahrungsgemäß entsprechend § 35 a SGB VIII häufig als „seelisch behindert" eingestuft werden:

  • Psychosenahe Störungen, schizoaffektive Störungen F2
  • Angststörungen, Schulphobien und soziale Ängste F4
  • somatoforme Störung, posttraumatische Belastungsstörung F4
  • Affektive Störungen F3
  • (Beginnende) Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen, ausgenommen dissoziale Störungen F6
  • Allgemeine Entwicklungsverzögerungen im sprachlichen, motorischen, schulischen F8

Unser Ziele

  • Eine neue Lebensperspektive entwickeln
  • Defizite und Entwicklungsverzögerungen aufarbeiten und überwinden
  • Eigene Ressourcen finden, Selbstwert stärken
  • Krisen bewältigen, Selbsthilfestrategien erarbeiten
  • Beziehungs- und Konfliktfähigkeit verbessern
  • Balance zwischen Aktivität und Entspannung entwickeln, insbesondere über regelmäßigen Sport und Ausübung anderer sinnstiftender Hobbies
  • Angemessenes Lernverhalten fördern, zur Schulfähigkeit hinführen
  • Positive Lebens- und Alltagserfahrungen schaffen
  • Zur sinnvollen Freizeitgestaltung anleiten und Integration ins jeweilige soziale Umfeld fördern (Vereine, kulturelle Angebote etc.)
  • Alltagskompetenzen und lebenspraktischen Fähigkeiten vermitteln durch Anleitung beim gemeinsamen Kochen, Backen und Putzen

Angebot

  • Enge tagesstrukturierende Maßnahmen
  • Tägliche Einzel- und Gruppengespräche
  • Internen Schulunterricht und Ausbildungsvorbereitung
  • Handwerkliche und kreative Freizeitgestaltung
  • Sport- und erlebnispädagogische Projekte und Gruppenfreizeit
  • Deeskalations- und Antiaggressionstraining
  • Professionelle Beratung der Eltern und Bezugspersonen
  • Enge Kooperation mit Jugendämtern, Schulen, Ärzt*innen, Kliniken
  • Betreuung durch ein multiprofessionelles Team