Heilpädagogische Erziehungsstellen

In unseren heilpädagogischen Erziehungsstellen finden Kinder bis zu 14 Jahren, die einer langfristigen heilpädagogischen Hilfe und Förderung bedürfen, aber aufgrund ihrer individuellen Lebensgeschichte nicht in eine Wohngruppe integriert werden können oder sollen, innerhalb eines gewachsenen Familiensettings eine professionelle, liebevolle Betreuung.

In jeder Erziehungsfamilie ist ein Elternteil pädagogische Fachkraft. Sie wird fachdienstlich begleitet durch Dipl. Sozialpädagogen, Heilpädagogen, Psychologen, Systemische Familienberater.

Aufgenommen werden ein bis maximal zwei Kinder beiderlei Geschlechts, unabhängig von Nationalität und Religion. Bei Familien mit eigenen Kindern ist die Geschwisterkonstellation und -Rangfolge bei der Aufnahme zu berücksichtigen.

Kinder erleben im gemeinsamen Aufwachsen mit anderen Kindern der Familie, in üblichen nachbarschaftlichen und auch sonstigen sozialen Bezügen des erweiterten Familien- und Freundeskreises der Erziehungsstellenfamilie, sowie der Alltagsgestaltung größtmögliche Normalität.

Eltern und Herkunftsfamilien sind und bleiben auch bei dieser Angebotsform für die Kinder wichtig. In den Hilfeplangesprächen wird die individuelle Form für unsere Kontakte mit und die Information der Eltern festgelegt. Unsere Fachdienste stehen Ihnen als Ansprechpartner*innen zur Verfügung!

Diakonie München und Oberbayern

Heilpädagogische Erziehungsstellen

Sebastian Stein

T (08861) 21 91 49
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Fachdienst und Aufnahmesteuerung:

Sabine Guter

T (08315)12 10 533
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Dieter Kastenhuber

T (8861) 21 92 95
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Aufnahmeverfahren

Den ersten Schritt zur Aufnahme in eine Erziehungsstelle macht das zuständige Jugendamt, das eine Anfrage an die Einrichtung stellt. Um sich gegenseitig kennenzulernen, findet eine erste Begegnung zwischen den leiblichen Eltern, ggf. dem Vormund und der Erziehungsstellenfachkraft, in Begleitung von Fachdiensten der abgebenden und aufnehmenden Einrichtung, statt. Stimmen die Sorgeberechtigten der beabsichtigten Unterbringung in der Erziehungsstelle zu, folgt ein Planungsgespräch unter der Führung des belegenden Jugendamtes, in dem die individuell angepasste Anbahnung festgelegt wird.

Die Anbahnung ist eine sensible Phase und dient dazu, Sicherheit in Bezug auf das Zueinanderpassen von Erziehungsstelle und Kind zu bekommen. Das vorsichtige Nähern an Ungewohntes und Fremdes fordert die Aufmerksamkeit aller Beteiligten. Daher sind Anbahnungsprozesse bei der Aufnahme von (Klein-) Kindern besonders sorgsam und mit dem individuell festzulegenden zeitlichen Vorlauf zu planen, um Beziehungen / Bindungen aufzubauen und Ablöseprozesse mit den Kindern bewusst zu gestalten.

In der Anbahnung wird prozessorientiert gearbeitet. Der Prozess selbst und vor allem das Tempo orientieren sich an den Bedürfnissen des Kindes und der Erziehungsstelle. In der Regel kann von einer Dauer von etwa 4 – 10 Wochen bzw. 10 bis 15 Terminen ausgegangen werden.

Unsere Zielgruppe

Heilpädagogische Erziehungsstellen sind ein stationäres Angebot für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 0 und 14 Jahren, die

  • in ihrer Entwicklung verzögert sind, Lernbehinderung oder in einzelnen Fällen auch eine geistige Behinderung aufweisen (Inklusion), oder aufgrund ihrer biographischen Vorbelastung in ihrer gesamten Entwicklung gefährdet sind,
  • Defizite im Sozialverhalten oder ihrer bisherigen Entwicklung aufweisen,
  • langfristig heilpädagogische Hilfen zur Bewältigung ihrer Lebenssituation benötigen, von seelischer Behinderung bedroht oder betroffen sind oder unter psychischen Störungen leiden (§ 35a),
  • ein heilpädagogisches, familiäres Setting sowie ein überschaubares, konstantes Beziehungsangebot benötigen,
  • nach § 8a SGB VIII kindeswohlgefährdet sind – und /oder bei denen die Eltern ihren erzieherischen Pflichten nicht nachkommen können.

Unsere Ziele

  • Umfassende heilpädagogische (Früh-) Förderung, einer am Kind orientierten Entwicklungsförderung und der Integration des Kindes in ein Familiensystem.
  • Aufarbeitung der individuellen Biografie, hierzu gehört auch die an der Entwicklung des Kindes orientierte prozesshafte Gestaltung der Kontakte mit der Herkunftsfamilie
  • Förderung der Entwicklung sozialer Kompetenzen, Entfaltung der persönlichen Identität
  • Das Kind entwickelt ein gesundes Selbstwertgefühl.
  • Hilfen zur Bewältigung der Anforderungen aus dem Alltag (z.B. Einkaufen, Haushaltsführung, Zubereitung von Speisen, Hygiene, Umgang mit Geld – und Sachwerten)
  • Gemeinsam mit dem Kind arbeiten wir an problematischen Verhaltensweisen, zum Beispiel Schulschwänzen oder Aggressionen
  • Die Erziehungsstelle bietet ein ideales Umfeld, um lebenspraktische Fertigkeiten zu erlernen.
  • Abklärung geeigneter vorschulischer, schulischer und beruflicher Perspektiven; Unterstützung bei der schulischen und beruflichen Ausbildung

Unser Angebot

Wir halten speziell für diese Kinder folgendes Angebot vor:

  • Integration in Familien mit hoher Betreuerkonstanz
  • heilpädagogische Betreuung und Diagnostik
  • Förderung im Vorschul- und Schulbereich
  • Freizeitgestaltung & Freizeitpädagogische Angebote im Familienverbund
  • Elternpartizipation
  • Krisenintervention
  • Rückführung